Donnerstag, 26. März 2015

ET

41. SSW / 40+0

Wahrscheinlich hätte ich keinen Cent mehr in der Tasche, wenn ich vor einigen Wochen darauf gewettet hätte, auch nur in die Nähe des ET´s zu kommen. Und jetzt ist er da, der Tag. Und unser Urmelchen ist immer noch im Bauch.
Und dabei geht es ihr, anders als der Mama mittlerweile, auch noch ganz prima. Zumindest lobt die Ärztin immer die tollen CTG´s und Fruchtwasser sowie Plazenta sahen vor einigen Tagen auch noch wunderbar aus. Außerdem strampelt sie munter vor sich hin, soweit es noch möglich ist, obwohl es doch eigentlich immer heißt, dass die Bewegungen aufgrund des Platzmangels gegen Ende immer weniger werden.  

Für mich selbst wird es immer schwerer, das muss ich ehrlich zugeben. Egal, ob im Laufen, Liegen oder Sitzen, irgendwo schmerzt es mittlerweile eigentlich immer. Der Bauch ist sooo riesig, ständig werde ich gefragt, ob da nicht doch zwei drin sind. Es ist lustig gemeint, aber hören kann ich es nach dem 100.sten Mal nicht mehr wirklich. Aber trotz aller Beschwerlichkeit finde ich es auch faszinierend, zu was mein Körper in der Lage ist, zu leisten. Wie sagt mein Mann so schön: "Da in der Kugel ist ja auch mittlerweile etwa ein halber Meter Leben drin!" Recht hat er, auch wenn ich mir das immer noch nicht so recht vorstellen kann.


.... und jetzt warte ich mal weiter ab!







Sonntag, 15. März 2015

Wenn mir das jemand vor ein paar Wochen gesagt hätte ....

39. SSW / 38+3

.... ich hätte es nicht geglaubt!


Irgendwie unglaublich. Ich bin jetzt seit 38 Wochen und 3 Tagen schwanger. Trotz der Komplikationen in den letzten Monaten. Trotz der Nachricht der Frauenärztin vor etwas mehr als 2 Wochen, dass der Gebärmutterhals (zu dem Zeitpunkt) nur noch 13mm lang ist und der Kopf schon tief liegt. Ich ging aus der Praxis raus, war aufgeregt und rechnete damit, dass es nun jeden Moment losgehen kann. Und nicht nur ich, auch mein Mann, unsere Familie und auch die Frauenärztin wirkte überzeugt davon.
Und jetzt sitze ich hier und habe immer noch ne dicke Kugel. Das ist doch verrückt irgendwie.



















Freitag, 6. März 2015

Standby

38. SSW / 37+1

Da die Frühchengefahr nun endgültig vorüber ist, bin ich jetzt seit 2 Tagen wieder mehr auf den Beinen. Toll ist es, aber natürlich auch sehr anstrengend nach knapp 2 Monaten Liegerei. Ich habe noch einiges auf meiner Liste, was ich vor der Geburt gerne noch erledigt hätte, mal schauen, wie weit ich komme ..... Stress mache ich mir deshalb nicht, es ist mir schon klar, dass ich nicht alles schaffen werde, was ich mir für den Endspurt noch vor der Liegerei vorgenommen hatte.

Im Moment ist es eine sehr seltsame Zeit für mich. Der Gedanke, dass es jederzeit losgehen könnte, ist irgendwie allgegenwärtig. Alles, was ich anfange, beginne ich mit dem Gedanken, ob ich es wohl auch noch beenden kann. Jeden Morgen schaue ich auf den Kalender und überlege, ob es heute wohl so weit ist. Jede Verabredung nehme ich mit dem Hintergedanken, ob ich sie überhaupt einhalten kann, an. Jeden Morgen verabschiede ich mich von meinem Mann und denke, ob er seinen Arbeitstag wohl wie gewohnt beenden kann oder doch vorzeitig aufbrechen muss. So könnte ich noch von sehr vielen Situationen berichten.  Ich versuche, entspannt zu sein, fühle mich aber etwas wie auf Abruf.

Es ist auf jeden Fall eine sehr aufregende Zeit. Ich bin gespannt. Ich bin neugierig. Ich bin ab und zu etwas ängstlich. Ich bin aber immer voller Vorfreude.
Alles ist ein großes Abenteuer, wahrscheinlich das größte, das wir je erlebt haben.











Sonntag, 1. März 2015

Die letzte Etappe dieser Warteschleife

37. SSW / 36+3


Diese Warteschleife startete am 07.07.2014, ein Montag, mit dem Kryotransfer. Zwei nervtötende Wochen folgten und ich dachte, dann ist diese Zeit wieder vorbei. Wie in all den Malen zuvor halt auch. Doch ich wurde gleich zweifach überrascht:
1. Ich durfte erleben, dass ein Kinderwunschversuch tatsächlich zur Schwangerschaft führen kann! Für mich zu dem Zeitpunkt (mittlerweile) unvorstellbar.
2. Ich merkte schnell, dass bei einem positiven Schwangerschaftstest die Warteschleife nicht nach 2 Wochen vorbei ist sondern sich verändert. Sie verlängert sich, unterteilt sich in mehrere Etappen.

Warten auf den ersten Ultraschall. Auf den ersten Herzschlag. Ist auch etwas in der Fruchthöhle zu sehen, ist alles in Ordnung?

Warten auf den nächsten Ultraschall. Und auf den nächsten. Und auf den nächsten....... Ist immer noch alles in Ordnung, alles zeitgerecht?

Warten, dass die ersten 12 Wochen vorbei sind.
Warten, dass man das Geheimnis endlich lüften darf.

Warten, dass die plötzlich aufgetretene Blutung endlich aufhört. Warten auf jeden Kontrollarzttermin und dabei hoffen, dass es dem Baby immer noch gut geht, dass es immer noch da ist. Warten, dass man endlich wieder aufstehen darf.

Warten auf das Outing. Junge oder Mädchen?

Warten auf die ersten Tritte.

Warten auf die Feindiagnostik. Ist alles in Ordnung? Hoffen, dass der Arzt beim ganz genauen Schauen nichts Schlimmes findet.

Warten, dass die 24 Wochen rum sind.

Warten, dass die 26 Wochen rum sind.

Warten, dass die 34 Wochen rum sind und die Lungenreife abgeschlossen ist.

Warten auf die Diagnose, ob man wirklich eine Schwangerschaftsdiabetes hat.

Warten, dass die Zeit des Dauerliegens vorbei geht.

Warten, dass die 37 Wochen vorbei sind, damit dass Baby nicht mehr als Frühchen zur Welt kommt. 


36 Wochen und 3 Tage sind nun geschafft. Heute haben wir den ersten März erreicht. ET ist Ende März. Solange werden wir es wohl nicht mehr schaffen, aber das ist mittlerweile egal. Die letzte Etappe dieser Warteschleife ist nun gestartet: das Warten auf die Geburt. Wirklich immer noch unglaublich, WIR warten auf die Geburt UNSERES Kindes!
Es kann jeden Moment losgehen. Der Gebärmutterhals ist mittlerweile bei ca. 10mm angekommen, verdammt kurz. Der Kopf liegt bereits sehr tief. Die Ärztin geht nicht davon aus, dass es noch lange dauern wird. Und als sie mir all das mitteilte, wurde ich plötzlich ganz aufgeregt und hibbelig. Es kommt jetzt so plötzlich ;) Klar sollte mir schon länger bewusst sein, dass eine Schwangerschaft mit einer Geburt endet, aber es kommt erst jetzt so langsam in meinem Gehirn an. Wir werden Eltern, aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Monat, vielleicht schon in den nächsten Tagen!