Sonntag, 27. Juli 2014

Von guten Vorsätzen und der Realität

Mein guter Vorsatz lautete: Falls ich irgendwann tatsächlich mal schwanger bin, dann will ich ganz locker sein und jeden Tag genießen!

Lene, willkommen in der Realität!
Jetzt bin ich also ganz wirklich und in echt schwanger, aber von der Umsetzung der guten Vorsätze noch weit entfernt. Schuld ist wie so oft diese blöde Angst. Zu gerne würde ich sie ausblenden, aber es ist soooo schwer. Das nervt mich selbst, zu gerne würde ich jeden Tag einfach nur genießen können.

Irgendwie kann ich es auch immer noch nicht richtig fassen, dass ich schwanger sein soll. (Vielleicht haben die mein Blut vertauscht???) Aber da die das in der Klinik letzten Montag ja nun einmal behauptet haben, versuche ich mich der neuen Situation anzupassen, ohne mich dabei verrückt zu machen. Oft sind es so viele kleine Dinge, die plötzlich für Fragezeichen sorgen. Gestern z.B. stand ich vorm Kühlschrank und fragte mich, ob ich diesen Parmesankäse überhaupt noch essen darf oder ob er zu den verbotenen Dingen gehört.

Durch die ganzen Voruntersuchungen weiß ich bereits länger, dass ich keinen Immunschutz gegen Toxoplasmose habe. Aber ich denke, das ist kein größeres Problem. Eine Katze haben wir nicht und bei der Gartenarbeit oder der Zubereitung von rohen Fleisch / Fisch werden ab nun Handschuhe getragen.

Ansonsten war die erste Woche "schwanger sein" einerseits recht normal (komischerweise dreht die Welt sich tatsächlich einfach so weiter) und andererseits habe ich einige Veränderungen bemerkt.

Zum einen ist mein Appetit recht seltsam. Sonst esse ich eigentlich gerne was Süßes, aber seit letztem Wochenende habe ich überhaupt kein Verlangen mehr danach. Stattdessen habe ich entweder überhaupt keinen Appetit, was sehr anstrengend sein kann, wenn der Hunger immer bohrender wird, oder nur auf ausgewählte herzhafte Dinge. Außerdem schmecken mir Sachen, die ich vorher sehr gerne gegessen habe, auf einmal nicht mehr. Hunger hingegen bekomme ich recht schnell. Beim Blick auf die Waage heute morgen staunte ich aber nicht schlecht: Ich wiege fast 2 kg weniger als beim Start des Versuches! Seltsam, vom Gefühl her hätte ich getippt, dass ich seitdem eher leicht zugenommen habe. Mir ist es auf jeden Fall nicht aufgefallen, die Klamotten sitzen eng wie immer ;)

Mittlerweile ist meine Brust sehr druckempfindlich geworden, mal mehr, mal weniger, und ich merke, dass ich nah am Wasser gebaut bin.

Weiter fühle ich mich sehr schnell müde und erschöpft. Vormittags geht es, aber ab mittags wird es immer schlimmer. Dieses Wochenende ist auch irgendwie mein Kreislauf im Keller und auf den Ohren habe ich etwas Druck. Aber diese Symptome können auch einfach von der weiterhin andauernden Hitze kommen, die scheint mir im Moment nämlich besonders schwer erträglich zu sein und ich bin immer froh, wenn es abends etwas frischer wird.

Auf meiner Haut zeigen sich ein paar Pickel, es hält sich aber noch in Grenzen.

Die Übelkeit ist so ne Sache für sich. Letzten Sonntag musste ich beim Zähneputzen extrem würgen. Ab Montag war mir dann flau im Magen und ich hatte ständig das Gefühl, einen dicken Kloß im Hals stecken zu haben. Ab und zu musste ich auch würgen, aber zum Glück ist es nur dabei geblieben.  Manchmal dachte ich auch, dass das vielleicht alles nur von der Aufregung kommt. Seit Freitag ist mir dann auch nicht mehr übel gewesen.

Dann sind da noch diese mensartigen Unterleibsschmerzen, die ja schon 4 Tage vor dem positiven Test anfingen. Mal sind sie sehr stark, dann wieder nur leicht und manchmal auch gar nicht zu spüren. Nervös macht mich eigentlich jede Form. Sind sie sehr stark, denke ich schon panisch, dass das nicht normal sein kann und alles vorbei geht. Sind sie weg, deute ich das auch als schlechtes Zeichen. Bescheuert, ich weiß, aber trotzdem kann ich es nicht ablegen.

Ich habe einfach keine Ahnung vom Schwanger sein und deshalb kann ich auch nie einordnen, was normal ist. Das ist es wahrscheinlich, was mich dann so unsicher macht.

Meine Medikamente nehme ich fleissig weiter:
1x tgl. L-Thyroxin
3x tgl. 2 Utrogestan
3x tgl. Dekristol
1x tgl Magnesium
Folsäure
1x tgl. Prednisolon
1x tgl. Clivarin
2x tgl Clavella

Und dann bleibt mir mal wieder nur eins: Warten!
Solange versuche ich, die bösen Ängste zu vertreiben, denn ich hatte da ja mal diesen Traum: Schwanger zu sein und das zu genießen!








Mittwoch, 23. Juli 2014

DER Tag .....

...... von dem ich bis zum Wochenende noch dachte, dass ich ihn nie erleben werde. Der Tag, an dem ICH zu hören bekomme, dass ich schwanger bin. Montag, der 21. Juli 2014, diesen Tag werde ich wohl nie vergessen.

Um 5.00Uhr morgens bin ich aufgewacht und war dann auch hellwach. Das passiert mir sonst nie ;)
Aber die Aufregung nach dem gestrigen Test mit dieser extrem hauchzarten 2. Linie war einfach groß und ich wollte unbedingt noch einen neuen Test mit Morgenurin machen, bevor ich zur Blutabnahme fahre. Doch dieser Test enttäuschte. Eine zweite Linie war zwar zu erahnen, aber sie war fast noch weniger zu sehen als die am Tag zuvor.Wenn da was wäre, müsste die Linie einen Tag später doch wohl deutlicher werden?! Es war schließlich schon Transfer +14. Mein Mann fluchte enttäuscht und traurig, für ihn war dieser Versuch vorbei. Er glaubte nicht, dass es geklappt hat und sagte mir, dass ich mir keine Hoffnung machen soll. Wollte ich auch gar nicht, denn auch meine Angst vor dem tiefen Fall war riesig, aber trotzdem keimte Hoffnung in mir, mehr, als an all den Tagen zuvor.

Am Empfang in der Klinik fragten die Schwestern gleich, ob ich schon selbst getestet hätte. Eigentlich wollte ich diesen Hauch von Nichts gar nicht erwähnen, aber so direkt gefragt druckste ich erst kurz rum und sagte dann doch zögerlich, was Sache ist. Die eine Schwester sagte: "Na dann schauen wir mal nach, Sie können schon einmal vor der Blutabnahme Platz nehmen!" und die zweite Schwester meinte bestimmt: "Wenn man irgendwas sieht, dann ist da auch was!"
Ich musste noch knapp eine halbe Stunde warten, bis ich dann dran kam. Die Schwester, die mir das Blut abnahm, fragte auch, ob ich schon getestet hätte und ich erzählte Ihr ebenfalls von den hauchzarten Linien. Sie war total optimistisch und erzählte mir, dass es bei ihrem zweiten Kind genauso war. So gut wie nichts zu sehen und trotzdem positiv. Sie fragte, ob ich noch Medikamente hätte, um diese dann weiterzunehmen - so als wäre schon völlig klar, dass ich sie dieses Mal weiter nehmen muss. Außerdem meinte sie noch: "Na da wird sich Frau Doktor ja freuen!" Ab 14 Uhr darf ich dann anrufen, um das Ergebnis zu erfahren.

Warten.

Die Aufregung war doll, aber mein Gefühl wurde irgendwie immer besser.

Um kurz vor 13Uhr klingelte dann plötzlich mein Telefon. Die Klinik! Ich lief schnell ins Büro, wo ich alleine und ungestört war. Mein Herz rutschte in die Hose. Und dann kam es: "Frau Vogelsang, ich will Sie jetzt mal erlösen. Also Sie sind auf jeden Fall schwanger!" Ab dann stand ich irgendwie neben mir, ich zitterte und weiß gar nicht mehr, was ich geantwortet habe. Aber ich glaube es war irgendein "Oh Gott - oh Gott - Gestammel" ;)  Irgendwann sagte die Schwester, die mir heute Morgen auch das Blut abgenommen hatte, mir dann, dass der Progesteronwert etwas schwächelt und ich deshalb noch einmal zum Nachspritzen vorbei kommen soll. Dafür sieht der HcG aber sehr gut aus mit knapp 700. Hatte ich das gerade richtig gehört? Um die 700? Total verwirrt fragte ich, ob das nun gut oder schlecht sei. Sie antwortete schmunzelnd: "Naja, eigentlich wollen wir zu dieser Zeit immer einen Wert von um die 100. Wieviel haben Sie denn einsetzen lassen?" Ich stotterte: "Äh .... 3!" und sie sagte: "Ok, da lass ich mich jetzt mal nicht zu Spekulationen hinreissen." Wir vereinbarten noch, dass ich dann nachmittags noch für die Progesteronsspritze vorbeikomme.  Und dann stand ich da, immer noch zitternd und musste mich erst mal eine Minute sammeln. Mehr Zeit hatte ich auch nicht, denn der Tag ging ja weiter und ich musste es irgendwie hinbekommen, dass mir keiner etwas anmerkt. Soll ich es meinem Mann sofort sagen? Nein, nicht auf der Arbeit und zwischen Tür und Angel, dafür war diese Nachricht zu besonders! Neben den Kollegen wartete außerdem eine Bekannte, denn sie hatte spontan und ohne Vorankündigung beschlossen, Ihre Mittagspause bei uns und mit uns zusammen zu verbringen. Oh Mann, das passte mir gerade irgendwie gar nicht in den Kram, ich war viel zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt. Ich war echt bemüht, so zu tun, als ob alles wie immer wäre. Aber es war schwer und ich weiß auch nicht, ob es mir gut gelungen ist. Denn eigentlich ging die ganze Zeit "Ich bin schwanger! Ich bin schwanger! Oh mein Gott, ich bin schwanger!" durch meinen Kopf, während ich bemüht war, ganz belanglosen Smalltalk zu halten. Außerdem trat da immer dieses breite Grinsen auf mein Gesicht.

Ich machte dann nicht so spät Feierabend und fuhr zur Klinik. Mittlerweile war es 16Uhr. Das breite Grinsen war wie ins Gesicht gemeißelt. Die Schwestern freuten sich alle mit und nach kurzer Wartezeit bekam ich dann eine weitere Progesteronspritze in den seitlichen Pomuskel. Aber selbst diese fiese Spritze habe ich heute gerne über mich ergehen lassen. Etwas Sorge macht mir das schon, dass der Progesteronwert schwächelt. Ich versuche mich zu beruhigen, dass das "Problem" ja durch die Spritzen behoben wird. Aber lieber und vor allem beruhigender wäre es natürlich schon, wenn alle Werte perfekt wären. Nächsten Montag gibt es dann noch mal ein neues Progesterondepot.  Dann haben wir noch den Termin zum ersten Ultraschall und der nächsten Blutuntersuchung in der ersten Augustwoche vereinbart und meinen weiteren Medikamentenplan besprochen. Sie meinte noch zum Abschied, dass ich mich schön schonen und mich melden soll, wenn ich eine Krankmeldung für die Arbeit brauche.
Kurz bin ich dann noch unserer Ärztin begegnet. Sie hat sich riesig gefreut und meinte lachend: "Das haben wir doch toll hinbekommen!" Sie ist einfach ein Goldstück und ich weiß, dass ihre Freude von Herzen kommt.

Auf dem Weg nach Hause bin ich dann noch bei der Buchhandlung angehalten. Irgendwie wollte ich meinen Mann überraschen uns so habe ich einen kleinen Ratgeber für werdendeVäter gekauft. Zuhause habe ich diesen noch schnell eingepackt und 10 Minuten später, es war mittlerweile etwa 18Uhr, kam dann auch mein Mann nach Hause. Er war noch recht geknickt und hatte auch bis jetzt nicht einmal nachgefragt, ob ich schon mit der Klinik telefoniert hatte, so sicher war er sich, dass es ja eh nicht geklappt hatte. Nachdem er mich im Arm gehalten hatte, gab ich ihm dann das Päckchen und sagte, dass ich ein kleines Geschenk für ihn habe. Er dachte wohl noch an einen Trostpreis ;) Als er das Buch sah, war er total verwirrt und dann konnte er es kaum glauben. Er fragte immer wieder, ob das wirklich wahr ist, sagte, wie traumhaft das ist und war so überglücklich. Seine Freude war so riesig, seine Reaktion einfach so toll.  Dieser Moment, in dem ich ihm sagen konnte, dass er Papa wird, war eindeutig der schönste des Tages! Vielleicht sogar der schönste Moment, den ich bisher im Leben hatte. Auf jeden Fall unvergleichbar. Ich bin so dankbar, dass ich das erleben durfte.

Zur Feier des Tages hat mein Mann mich dann noch bekocht, denn mittlerweile war ich doch recht platt, der 30°C heiße Tage, die Aufregung, das alles hat dann doch dafür gesorgt, dass ich mich schon am frühen Abend hundemüde fühlte.

Und dann war er irgendwann vorbei, DER Tag, von dem ich solange geträumt habe. Ich weiß noch nicht, wie alles ausgehen wird, aber der erste große Schritt, einen positiven Schwangerschaftstest zu haben, ist getan. Und das ist großartig.






Kurzer Gruß aus meinem Trance

Auch wenn ich gerade in einer Art Trancezustand lebe, möchte ich es nicht verpassen, Euch zu danken.

Ihr seid der Hammer, Ihr seid unglaublich, Ihr seid einfach toll!

Vielen Dank für Eure vielen, lieben Worte. Das überwältigt mich einfach.

Bis bald!

Montag, 21. Juli 2014

Dieser Test........



Eigentest von heute Morgen


..... verheimlicht viel. Sehr viel! Unheimlich viel!

Und zwar einen HcG von knapp 700!

Schwanger!

Ich!



Sonntag, 20. Juli 2014

Die Sache mit dem Schwangerschaftstest

TF+13

Einen Schwangerschaftstest macht man doch, um herauszufinden, ob man schwanger ist oder halt nicht. Dafür sollte Morgenurin verwendet werden, das ist auch kein Geheimnis.
Nun wollten wir uns aber nicht den ganzen schönen Sonntag verderben, also habe ich den Becher beim ersten Toilettengang am Morgen gefüllt und beiseite gestellt.

Wir verbrachten einen schönen Vormittag am Wasser und genossen das Sommerwetter. Wieder zuhause meinte mein Mann dann: "Eigentlich habe ich gar keine Lust, diesen Test zu machen." Ich konnte ihn so gut verstehen, mir graute auch davor und ich hatte auch keine Lust auf Tränen, Wut und tiefe Enttäuschung. Also musste der Pipibecher weiter warten.

Um kurz vor 17Uhr beschlossen wir dann aber, dass es nun Zeit für die Wahrheit ist, denn ändern tut es am Ergebnis ja doch nichts, egal wie lange es wir hinausschieben, und ich wollte es nun mal wissen, bevor ich morgen völlig ahnungslos zum Bluttest gehe.

Und was mache ich nun morgen? Ich gehe ahnungslos zum Bluttest!

Nicht, weil wir den Pipibecher aus Versehen umgeschubst haben oder doch keinen Test mehr im Haus hatten. Der Grund ist viel mehr der, dass der Test keine wirkliche Klarheit gebracht hat!

Wie immer war deutlich die Kontrolllinie erkennbar und dann war daneben aber noch etwas: Eine ganz, ganz, ganz hauchzarte zweite Linie. Aber wirklich nur so leicht, dass ich mich gar nicht traue, sie wirklich zu erwähnen. Mein Mann sah sie auch, meinte aber 1. auch, dass sie so wenig zu sehen ist, dass es wahrscheinlich nichts bedeutet, fragte 2., ob der Test überhaupt noch haltbar war und beschloss dann 3., dass wir noch ein weiteres Stäbchen hineinhalten.

Also noch einmal 5 Minuten warten. Dann das gleiche Spiel, nur dass die zweite Linie dieses Mal fast noch hauchzarter war, falls das überhaupt möglich ist.

Oh Mann, ich wollte Gewissheit und nun bin ich erst Recht durch den Wind. Wir beschlossen, den Test erst mal als negativ zu betrachten, denn heute ist Tag 13 nach Transfer, da müsste eine zweite Linie doch wohl sichtbarer sein, da waren wir uns einig.

Mir geht so viel durch den Kopf:
Darf man den Urin überhaupt solange stehen lassen, bevor man testet? Und das dann auch noch bei diesen tropischen Temperaturen? Kann das das Ergebnis beeinflussen?
Warum habe ich bloß nur diese Billigstreifen, wäre so´n digitales Ding vielleicht aussagekräftiger gewesen?
Warum ist die Linie an Tag 13 nur so verdammt schwach? Ist da vielleicht etwas, aber der HcG ist viel zu niedrig?
Ist dieses Billigding vielleicht fehlerhaft und zeigt nur deshalb überhaupt etwas ganz Feines an?

Ein Foto vom Teststreifen habe ich mir übrigens verkniffen, denn ich Wirklichkeit sieht man die zweite Linie schon kaum, da wird auf dem Bild wohl gar nichts zu sehen sein.
Einen weiteren Test mit neuem Urin habe ich auch nicht gemacht, denn ich habe den ganzen Tag über immer viel getrunken, da ist der Urin wahrscheinlich so wenig konzentriert, dass es mich auch nicht schlauer gemacht hätte.

Wir wollen uns wegen diesem Hauch von Nichts keine falsche Hoffnung machen, aber dennoch kann ich nicht leugnen, dass diese stärker in mir aufkeimt. Ich will das gar nicht, denn ich habe furchtbare Angst vor dem tiefen Fall, wenn es morgen doch wieder heißt, dass es leider nicht geklappt hat.

Nach wie vor merke ich immer wieder mensartige Beschwerden im Unterleib. Nicht durchgängig, eher in Schüben. Die Brüste machen sich so gut wie gar nicht bemerkbar, das macht mich nervös. Von so vielen Schwangeren habe ich schon gehört, dass diese bei Ihnen extrem druckempfindlich waren und schmerzten, das habe ich aber gar nicht und deute es gleich mal wieder als schlechtes Zeichen :(

Mir bleibt wohl nur eins: weiter warten!
Morgen Nachmittag werde ich erst erfahren, was wirklich Sache ist. Oh mein Gott, das sind noch so viele Stunden........






Freitag, 18. Juli 2014

Zuverlässig, wenn auch etwas verspätet und (noch) in abgeschwächter Form

TF+11

Also zuverlässig ist dieser Warteschleifenterror auf jeden Fall, das muss man ihm ja lassen!
Durch die letzten Geschehnisse startete die zweite und eigentlich schlimme Warteschleifenwoche dieses Mal milder. Denn bei der Schreckensnachricht, den Sorgen, den Dingen, um die man sich alle kümmern muss usw. waren die Gedanken an den bevorstehenden Test nicht so stark vorhanden wie sonst zu diesem Zeitpunkt und haben mich daher auch nicht so extrem eingenommen.

Aber seid gestern schleicht sich der Terror des Wartens langsam ein. Das liegt auch daran, dass gestern die ersten Symptome, wofür auch immer, eintraten. Nicht durchgängig, aber immer wieder tut sich da was im Unterleib. Mal ein Ziehen, mal ein Stechen, dann wieder Druck. Eigentlich fühlt es sich so wie immer an, so als kündigt die Mens ihr Kommen an. Und schon ist das Gedankenkarussel in voller Fahrt. Ein gutes Zeichen, ein schlechtes Zeichen? Wie jedes Mal habe ich keine Antwort darauf und weiß, dass es beides bedeuten kann. Auf der einen Seite die Sorge, dass es das nun wieder war. Auf der anderen Seite die Hoffnung, weil diese Symptome bei einer eingetretenen Schwangerschaft ja auch auftreten können.

Bisher ist der Warteschleifenterror noch recht milde, aber manchmal merke ich doch dieses flaue Gefühl im Magen vor Aufregung und Anspannung. Wahrscheinlich wird es am Wochenende nicht besser werden.

Vor dem Test graut es mir jetzt schon. Ich hab einfach Angst davor, ich hasse das Testen. Montag geht es zum BT in die Klinik. Aber ich denke, ich werde schon vorher zuhause testen, am Sonntag. Oder doch nicht? Testen ist einfach immer ätzend, egal wie, wo und wann!


Vielen Dank Euch für die Genesungswünsche für meinen Schwiegervater. Zum Glück gibt es weiterhin Entwarnung, was seine Heilungsaussichten angehen, aber zu leiden hat er momentan leider trotzdem und das tut einem natürlich sehr leid. Aber im Große und Ganzen waren seine Schutzengel einfach sehr fleissig und darüber sind wir natürlich froh.




Montag, 14. Juli 2014

Ein Wochenende im Gefühlsdurcheinander

TF +7

Und dieses Mal ist nicht mal der aktuelle Versuch daran Schuld. Zumindest nicht nur.

Denn plötzlich sind andere Dinge in den Vordergrund gerückt. Mein Schwiegervater hatte einen schweren Verkehrsunfall. Es war schlimm, aber zum Glück gab es am Samstag ein kleines bißchen Entwarnung und am Sonntag noch ein kleines bißchen mehr. Jetzt sieht es so aus, dass wohl alles wieder gut werden kann, aber dafür wird er ordentlich Geduld aufbringen müssen, denn kurz wird der Weg sicher nicht.

So haben die Gefühle uns komplett beherrscht.

Schock über die Nachricht.

Angst davor, was da noch alles kommen mag.

Nervosität und Aufregung wegen der Anspannung. 

Sorge um ein Familienmitglied.

Freude über positive Entwicklungen und den Familienzusammenhalt.

Wut darüber, dass es immer wieder irgendwelche Rückschläge gibt.



Auf jeden Fall war es ein anstrengendes Wochenende für uns alle, denn Ruhe findet man nach solch einem Unglück keine. Aber es besteht Grund für Optimismus und das lässt Gutes hoffen.

Auch wenn der Fußball durch die Geschehnisse natürlich stark in den Hintergrund gerückt ist, hab ich mich letzte Nacht sehr für unsere Elf gefreut. Wow, Weltmeister. Das ist toll!

Und dann gibt es da irgendwo ja auch noch diesen Versuch. Eine Woche habe ich heute geschafft, eine folgt nun noch bis zur Gewissheit. Heute war ich noch einmal in der Klinik, um mir ein Progesterondepot spritzen zu lassen. Das erste Depot hab ich gleich nach dem Transfer bekommen. Das ist die fiese Spritze in den seitlichen Muskel am Po, die so schön gemein zieht, drückt und brennt. Aber diesen Schmerz nehme ich in Kauf, da mein Progesteronwert ohne Unterstützung in der zweiten Zyklushälfte stark schwächelt. Das nächste Mal bin ich dann zum Bluttest in der Klinik. Ob ich dieses Mal wieder vorher zuhause teste? Ich denke schon. Ein paar Tage habe ich noch, um mir einen Test zu besorgen.

Ach und dann hatte ich heute wieder so eine Highlight-Begegnung, die die (Kinderwunsch-)Welt nicht braucht. Auf der Arbeit kam zufällig eine Bekannte vorbei, eigentlich nur, um etwas abzuholen, und dann hatte die Alte (sorry für die Wortwahl, aber netter kriege ich gerade nicht hin) nichts Besseres zu tun, als vor Kollegen auf meinem Bauch rumzutätscheln und rumzukrakelen, dass das ja wie ein Babybauch aussieht! Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Das war wieder wie ein Schlag in die Fresse (sorry, aber wie bereits geschrieben, netter geht gerade nicht). Zum Taktgefühl mancher Menschen fällt einem einfach nichts mehr zu ein. Ich weiß ja, dass sie das sicher nicht böse meinte und dass sie wohl wie immer nicht wirklich überlegt hat, was sie da sagt und macht, aber schöner wird diese Situation dadurch für mich trotzdem nicht.


So, ab jetzt dürfen dann bitte nur noch positive Ereignisse und Nachrichten bei uns eintreffen!






Mittwoch, 9. Juli 2014

Der nächste Schritt in die (hoffentlich) richtige Richtung

TF +2

Heute Vormittag habe ich mir noch die Einnistungsspritze in den Bauch gespritzt. Somit habe ich nun alles getan, was in meiner Macht steht. Meine täglichen Medikamente nehme ich nun weiter und der Rest bleibt in den Händen des Schicksals.

Körperlich geht es mir nach wie vor gut und ich merke kaum etwas. Aber psychisch habe ich doch zu tun. Bisher habe ich immer nur Negative bekommen und irgendwie wird es immer unvorstellbarer, dass ICH mal ein Positiv bekomme. Ich versuche, diese Gedanken nicht ständig zuzulassen, aber irgendwie legen sie sich wie ein Schatten über alles. Ich sollte einfach glücklich sein, dass bisher alles so super verlaufen ist. Aber so 100%ig kann ich es nicht sein. Dankbar bin ich auf jeden Fall - für meine gut aufgebaute Schleimhaut, für das super Auftauergebnis, für den gut verlaufenden Transfer. Aber bei den ICSIs war auch immer alles super und trotzdem hat es nicht geklappt. Und das nagt gewaltig an meiner Hoffnung. Der Engel auf der linken Seite ruft: "Alles super, dass muss einfach mal klappen. Warum schließlich nicht!" Aber der Teufel rechts kontert: "Warum dieses Mal, bisher ist es doch auch nie was geworden!" So trampeln die beiden auf meinen Nerven herum.

Meine Güte, noch fast 2 Wochen bis zum Test! Das kann ja noch was werden :(

Aber Danke dafür, dass Ihr alle so fleissig am Daumen drücken seid. Das ist schön.

Montag, 7. Juli 2014

Aufgetaut und eingezogen

Am Wochenende machten sich doch die Sorgen breit, ob das Auftauen klappt. Aber zum Glück waren die Sorgen unbegründet.
Als ich heute Morgen in der Klinik ankam, begrüßte mich die Schwester mit den Worten: "Hallo Frau Vogelsang, Sie sind heute also zum Transfer gekommen!" Ich antwortete nur: "Wenn was da ist zum Einsetzen, dann ja!" Sie lachte und meinte, dass sie sich sonst schon bei mir gemeldet hätten. Aber was beim  Auftauen herausgekommen ist, verriet sie mir noch nicht. Und knapp eine Stunde musste ich dann noch abwarten.

Erst als ich in das Arztzimmer kam, sah ich sie auf dem Monitor: 3 Embryonen, alle von der ersten ICSI im letzten Jahr.
Am letzten Freitag wurde ein Doppelpack aufgetaut - einer überlebte, einer nicht. Daraufhin holten die Biologen noch ein weiteres Doppelpack aus dem Eis - davon überlebten beide.

Nr. 1 ist ein Achtzeller, der nicht besonders prächtig ist und dessen Weiterentwicklung mehr als fraglich ist. Aber da eine Entwicklung zum Achtzeller Voraussetzung zum Einsetzen ist und er dieses geschafft hat, darf er mit ins Rennen starten. Wenn auch nur zum Anfeuern seiner Kollegen.
Nr. 2 ist ein Zwölfzeller, nicht besonders auffällig. Weder besonders toll, noch besonders schlecht, aber die Ärztin war zufrieden mit ihm.
Nr. 3 ist ein Sechzehnzeller und der Klassenbeste. Er ist super entwickelt und sieht toll aus. Ein kleiner Prachtkerl.

Die besten Zwei wurden außerdem am Samstag gehatched, so dass sie noch etwas mehr Unterstützung auf dem Weg mit bekommen haben.

Die Ärztin war mit dem Auftauergebnis mehr als zufrieden.
Und ich erlebe einen Versuch einmal komplett anders. Sonst ging es mir zu diesem Zeitpunkt immer sehr schlecht und ohne Schmerzmittel ging es nicht. Aber dieses Mal geht es mir körperlich gut. Keine Schmerzen. Nur letzten Freitag, dem Tag, an dem der Eisprung ausgelöst durchs Brevactid stattfand, hatte ich starkes Ziehen und Drücken im Unterleib. Das war aber am Samstag wieder vorbei. Da ich heute noch einmal Brevactid gespritzt bekommen habe, kann es sein, dass es noch einmal wiederkommt, so die Ärztin, aber das ist alles gut auszuhalten.
Heute war auch der erste Transfer, der nicht weh getan hat. Es war kurz unangenehm, aber nicht mehr. Hierzu meinte die Ärztin, dass es daran liegt, dass sonst durch die Stimu immer alles stark gereizt ist und die Eierstöcke sehr vergrößert sind. Dieses hatten wir ja dieses Mal alles nicht. 

"Nun brüten Sie mal schön!" Das waren die Worte meiner Ärztin zum Abschied. Ja wohl, Frau Doktor, sehr gerne! :)



Mein Leben ist schön #48






Mein schönes Leben vom 30. Juni bis 06. Juli 2014:



Montag
Einen schönen Tag mit meinen Eltern und meinem Mann verbracht. Einen kleinen Abstecher von der Ostsee zur Nordsee gemacht.


Dienstag
Ultraschall ist gut gelaufen. Alles sieht super aus und die Kryo kann stattfinden.


Mittwoch
Beim Frisör gewesen.


Donnerstag
Auf der Geburtstagsfeier einer Freundin gewesen.


Freitag
Mit Freunden das WM-Spiel Deutschland - Frankreich geschaut und über den Sieg gefreut.


Samstag
Mein Lieblingseis gegessen.


Sonntag
Einen Abendspaziergang mit Mann und Hund gemacht.



Dienstag, 1. Juli 2014

Am Ende der Woche soll es endlich wieder wärmer werden. Und bei uns beginnt das (Auf)Tauwetter.

9,5 ist meine Zahl des Tages. So dick ist nämlich meine Schleimhaut an ZT12 und in den nächsten Tagen darf sie noch etwas zulegen. Unsere Ärztin war sehr zufrieden und es kann losgehen.

Morgen wird der Eisprung mit Brevactid ausgelöst. Am Freitag wird es dann nicht nur draussen wärmer, sondern es wird auch aufgetaut, in der Hoffnung, dass dieses gut klappt, die Überlebenschancen und die Qualität gut sind. Und am Montag schließlich findet der Transfer statt.

Einziger Nachteil: Die entspannte Zeit wird nun wohl langsam zuende gehen. Denn es warten Medikamente, Hormone und dann wohl die schreckliche Zeit des Wartens. Aber gut, es hat ja auch niemand behauptet, dass die zweite Zyklushälfte ein Spaziergang wird ;)

Ich freue mich einfach, dass es so gut läuft bisher. Denn als ich heute morgen in der Klinik auftauchte, war ich doch etwas aufgeregt, ob es meine Schleimhaut alleine gepackt hat oder ob der Spaß schon wieder vorbei ist, bevor es überhaupt angefangen hat. Aber alles sah prima aus und meine Ärztin hatte überhaupt nichts einzuwenden :)